Mittwoch, 6. August 2008

Was Menschen ans Unternehmen bindet

Wer braucht eigentlich noch all diese Studien, die herausfinden wollen, was Menschen an ihrem Arbeitsplatz motiviert? Es ist dermaßen ermüdend, immer wieder davon zu lesen, dass vor allem eine interessante Aufgabe Menschen nicht nur zufrieden macht, sondern sie auch an ein Unternehmen bindet, dass man allen Redaktionen von Fach- und Wirtschaftsmagazinen untersagen sollte, noch weitere dieser Ergebnisse zu veröffentlichen.

Viel Arbeit und ein Leben in der Provinz

Zwei weitere Aspekte, die in einem Beitrag der managerSeminare 1/2008 über die "Hidden Champions" aufgeführt werden, lassen den Leser schmunzeln:

Unternehmen, die langfristig erfolgreich sind und sich als Arbeitgeber beliebt machen, sorgen für "mehr Arbeit als Köpfe". Soll heißen: Es gibt so viel zu tun, dass es gar keinem einfällt, sich über mangelnde Herausforderungen zu beklagen.

Solche Unternehmen zieht es häufig gar nicht in die Metropolen, sondern in die Provinz. Damit schaffen sie ein Gefühl von Heimat, von Verbundenheit mit einer Region, die man auch nicht so schnell aufgibt.

Das Resultat: Lange Karrieren, sprich eine lange Betriebszugehörigkeit ist die Regel. Wer wechselt den Arbeitgeber, wenn er sich dort aufgehoben fühlt?

Klingt zu einfach, oder? Dann doch lieber höchst komplexe Karrierepfade entwickeln, mit jeder Menge Potenzialbeurteilungen, Assessment Centern, Management- und Nachwuchsprogrammen, Auslandsaufenthalten und Job-Rotationen. Sorgt zwar selten für echte Mitarbeiterbindung, aber macht sich gut auf den Karriereseiten im Internet und lässt sich viel besser verkaufen als: "Bei uns haben Sie immer genug zu tun und Sie leben abseits der angesagten Metropolen..."

Rezension zum Thema:
HR der heimlichen Helden, managerSeminare 1/2008

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Naja, Unternehmen in "der Provinz" haben oft auch deswegen wenig Mitarbeiterwechsel, weil die Leute dort keine alternativen Arbeitgeber haben. Und einen Umzug nur für die Karriere machen vielleicht die jungen Akademiker, sonst kaum jemand - oder? So eine Lage macht aber die Suche nach neuen Mitarbeitern auch nicht gerade einfach, wenn man sie nicht im Haus ausbilden kann.