Dienstag, 3. Februar 2009

Radio ist irgendwie anders...

Nach dem Verfassen des Textes zum Albtraum Web 2.0 fiel mir auf, dass in meiner Liste der "Mülleimer-Medien" das Radio fehlt. Und in der Tat: Mir scheint, als sei dieses Medium irgendwie anders. Ich gestehe, ich bin kein regelmäßiger Radiohörer, aber wenn ich es einschalte, habe ich nicht den Eindruck, mit unerträglichem Informationsballast beworfen zu werden. Ist da was dran? Und wenn ja: Wie kommt das?

Ich habe eine Theorie, der ein Erlebnis mit Podcasts zugrunde liegt. Ich habe mir angewöhnt, beim Autofahren Hörbücher und hin und wieder auch Podcasts zu hören. Einmal hatte ich mir bei iTunes Beiträge der von mir so sehr geschätzten Brand eins heruntergeladen und hörte sie mir auf einer längeren Autofahrt an. Schon bald langweilte ich mich und ging zum nächsten Beitrag über. Aber auch der vermochte nicht, mich zu fesseln. Nahezu quälend lang kam er mir vor, die Aussagen wiederholten sich, schon nach kurzer Zeit dachte ich: Das habe ich doch alles schon gehört.

Das bringt mich auf folgende Idee: Kann es sein, dass wir beim Hören wählerischer sind als beim Lesen oder gar beim Konsum bewegter Bilder? Dass wir uns viel stärker auf die Inhalte konzentrieren und dann wesentlich schneller merken, wenn diese keinen wirklichen Nutzen stiften? Und dass es sich das Radio schon deshalb nicht leisten kann, "Informationsmüll" zu produzieren, weil wir dann im Nu abschalten?
Ist nur so ein Gedanke. Gibt es dazu vielleicht Untersuchungen?

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Ich habe einen anderen Eindruck vom Radio. Bspw. die Werbung, die einem an einem Samstag Vormittag im Stundentakt immer und immer wieder dieselben Botschaften um die Ohren schlägt. Oder die in penetranter Regelmäßigkeit gesendeten Hinweise auf das nächste anstehende Event lassen einen in "Ruheoasen" wie den Deutschlandfunk pflichten, der sich so wohltuend von den Populärsendern abhebt. Hier ist jedoch kaum oder wenig musikalische Unterhaltung geboten.