Wodurch zeichnet sich ein gutes MBA-Programm aus? Dadurch, dass es in einem renommierten Ranking an vorderster Stelle auftaucht? Die Financial Times hat Executive MBA-Programme in eine Rangfolge gebracht und bietet auf diese Weise den möglichen Interessenten eine Orientierung. Nun sollten diese natürlich wissen, auf welchen Kriterien ein solches Ranking basiert. Und siehe da: Unter der Vielzahl an Kriterien fallen zwei ganz besonders ins Gewicht: Das Gehalt der Absolventen drei Jahre nach dem Abschluss und die Gehaltssteigerung machen zusammen 40% der "Note" aus.
Was sagt uns das? Gute Programme sind jene, die den Absolventen einen satten finanziellen Gehaltssprung ermöglichen. Das ist auf den ersten Blick nachvollziehbar. Liest man aber in der gleichen Ausgabe der FTD weiter, dann wird darin viel über die Inhalte der Programme geschwafelt. Dass Leadership wichtig sei und soziale Verantwortung zum Beispiel. Beides findet sich in den Rankings nicht wieder. An anderer Stelle philosophiert Klaus Schwab darüber, dass die Welt eine neue Management-Ethik braucht und dass Profit allein nicht das Ziel modernen Managements sein kann.
Da fragt man sich doch, warum die Financial Times bei der Bewertung von Managementausbildungen so viel Wert auf das Gehalt legt. Oder anders herum: Was soll das Jammern über die Profitorientierung der Manager, wenn man ihnen parallel diejenigen Ausbildungen als die besten unter die Nase reibt, die ihnen einen hohen Verdienst versprechen? Glaubwürdigkeit ist was anderes.
Rezensionen zum Thema:
Wettstreit um die besten Plätze, Financial Times Deutschland Deutschland, 31.10.2008
Partner mit Zukunft, Financial Times Deutschland Deutschland, 31.10.2008
Hippokratischer Eid für Manager, Financial Times Deutschland Deutschland, 31.10.2008
Samstag, 3. Januar 2009
Was wirklich zählt - MBA-Rankings
Eingestellt von Johannes um 14:34:00
Labels: Entlohnung, Karriere, Werte, Wirtschaftsethik
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