Intelligente Gehaltssysteme zu entwickeln, ist eine ganz spezielle Herausforderung. Einen Bonus an den Umsatz zu koppeln, wie es bei vielen Investmentbankern wohl der Fall ist, ist alles andere als intelligent - aber hoch attraktiv. Zumindest bis zur Finanzkrise. Jetzt regt sich alle Welt auf, dass die Banken vom Staat unterstützt werden, gleichzeitig aber weiterhin Bonuszahlungen getätigt werden. Der Ärger ist schon nachvollziehbar - egal, wie viel Neid da eine Rolle spielen mag.
Die Diskussion wird aber skurril, wenn Hector Sants, der Chef der FSA meint, dass die Gehälter "hoch genug sein sollten, damit der Mitarbeiter seinen grundlegenen finanziellen Verpflichtungen nachkommen kann." Da schlägt der Neid in blankes Mitleid um, oder? Was ist damit wohl gemeint: Dass der Nachwuchs auch weiterhin auf teure Privatschulen gehen kann? Dass die Luxuslimousine gehalten werden kann? Oder das noble Appartment in Manhattan?
Kann natürlich sein, dass auch so etwas wie "grundlegende finanzielle Verpflichtungen" relativ ist. Bei dem einen sind es die Tickets für den Schulbus der Kinder, für den anderen der Chauffeur.
Die Diskussion über Manager- und Bankergehälter ist in der Tat alles andere als sachlich, aber solche Äußerungen tragen nicht gerade zur Versachlichung bei. Sie nähren eher den Verdacht, dass der Bezug zum "wahren Leben" in manchen Hirnen verloren gegangen ist.
Rezension zum Thema:
Wer wird Millionär? Financial Times Deutschland 4.11.2008
Samstag, 10. Januar 2009
Die Boni der Investmentbanker
Eingestellt von Johannes um 14:38:00
Labels: Entlohnung
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