Mitunter sitzt man etwas fassungslos vor einem Artikel und kann kaum glauben, was ein Autor uns anbietet. Die folgenden Beispiele stammen aus einem einzelnen Beitrag, aber er steht nur stellvertretend für viele andere.
Da wurde ein Berater von A.T. Kearney interviewt zu der Frage, wie Firmen Kosten senken können, ohne dass sie künftiges Wachstum bremsen. In der Tat eine knifflige Frage.
Seine Antwort: Sie dürfen nicht an der falschen Stelle sparen. Nun gut - was sind falsche Stellen? Es gibt eine ganze Reihe: Bei den gut ausgebildeten Fachleuten, die muss man halten. Kostet Geld. Bei der Forschung, sie entscheidet schließlich über die Zukunft. Ist auch teuer. Bei der Entwicklung - ohne neue Produkte kein Wachstum. Bei der Eroberung neuer Märkte - also bloß keine Niederlassungen im Ausland schließen. Bei den Produkten, diese sollten hochwertig sein. Bei den Kunden - die wichtigen müssen gehalten und neue gewonnen werden.
Und wo, bitteschön, kommt das Geld her? Drei Hinweise finden sich dazu in diesem Interview: Möglichst effizient und kostengünstig produzieren (bei gleichzeitiger Gewährleistung der Qualität). Hinweis Nr. 2 Auf dem heimischen Markt Kosten senken. Heißt wohl, Arbeitsplätze abbauen. Schließlich Tipp Nr.3: Der Staat sollte weitere Konjunkturprogramme auflegen, Steuern senken und in Schlüsselunternehmen investieren. Genial.
Außerdem fragt sich der geneigte Leser, was der gleiche Berater wohl Unternehmen empfiehlt, wenn gerade mal keine Krise herrscht? Und sowas nennt sich Strategieexperte...
Rezension zum Thema:
Beim Sparen schon an übermorgen denken, Financial Times Deutschland 20.11.2009
Sonntag, 13. Dezember 2009
Tipps, die die Welt nicht braucht
Eingestellt von Johannes um 18:27:00
Labels: Unternehmensberatung
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