Kennen Sie das? Sie kommen an einen Urlaubsort, den Sie viele Jahre lang immer wieder bereisten, eine Art zweites Zuhause. Und plötzlich sieht es dort ganz anders aus, nicht mehr so, wie Sie es sich in Ihrer Erinnerung bewahrt hat. Das Bild passt nicht mehr, es ist irgendwie schief oder sogar falsch. So erging es mir, als ich den vertrauten großen Supermarkt aufsuchen wollte, erster Anlaufpunkt bei jedem Zeeland-Urlaub. Er ist untrennbar verbunden mit Bildern von großen Käseregalen, Körben voller Brot und Gebäck, langen Kühltheken mit Joghurts und einer riesigen Obstabteilung. Man wusste genau, wo was zu finden war, und trotz der Größe hatte der Supermarkt etwas sehr Vertrautes.
Doch jetzt war er verschwunden, einfach so. Stattdessen eine viel kleinere, wenig einladende Ansammlung von Regalen, das ganze Gebäude war durch Zwischenwände verkleinert worden. Natürlich ist die Auswahl immer noch reichlich, aber die Atmosphäre war weg. Ein merkwürdiges Gefühl der Enttäuschung machte sich breit und ich nahm mir vor, dorthin nicht mehr zurückzukehren. Es stimmt tatsächlich, dachte ich, alles ändert sich. Und offensichtlich geht die Zeit des Überflusses vorbei.
Der Frittenmann
Bis ich in das kleine Feriendorf kam, wo ich schon als Kind Urlaub mit meinen Eltern und später mit meiner eigenen Familie machte. Und kaum zu glauben: Der alte "Frittenmann" lebt immer noch. Wie eh und je, als ob die Zeit stehen geblieben ist, verkauft er seine Pommes, tagein, tagaus, egal, ob Touristensaison oder nicht. Weißer ist er geworden, etwas gebückter, aber resistent gegen jede Veränderung.
Und da kam mir plötzlich ein anderer Gedanke. Das mit dem Wandel stimmt vielleicht doch nicht. Es gilt für die Großen, für alles, was überdimensioniert ist, von der Vorstellung getrieben, dass groß auch immer besser und erfolgreicher bedeutet. Brauchen wir diese Super-Super-Geschäfte nicht mehr? Haben sie sich übernommen, verhoben, sind an der eigenen Größe zugrunde gegangen wie die Dinosaurier? Der kleine Frittenmann hingegen, der seine Imbissbude höchstens mal um einen Plastiktisch auf dem Gehweg erweitert hat, existiert immer noch.
Irgendwie beruhigend...
Samstag, 9. Februar 2008
Alles verändert sich. Wirklich?
Eingestellt von Johannes um 23:26:00
Labels: Veränderung
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