Dienstag, 5. Februar 2008

Managergehälter nach oben deckeln?

Da bleibt mir nichts anderes übrig, als noch einmal das Thema "Managergehälter" aufzugreifen. Sie sollten nach oben gesetzlich begrenzt werden, wird gefordert, die Politik sollte hier eingreifen und für eine Deckelung sorgen. Die Wirtschaft ist entrüstet und lehnt das Ansinnen ab. Der Staat habe sich da herauszuhalten. Überhaupt sei das doch nur eine Neiddebatte.

Merkwürdig daran finde ich, dass die gleichen Wirtschaftsvertreter kein Problem damit haben, beim Thema "Leistungsabhängige Vergütung" die in Aussicht gestellten Prämien nach oben zu begrenzen. Ich kann mich gut an eine Situation erinnern, in der ein Unternehmen seinem Außendienst eine Prämie in Relation zum erzielten Umsatz in Aussicht gestellt hatte. Wie es der Zufall wollte, musste ein wichtiger Konkurrent sein Produkt aus dem Markt nehmen, was zu ungeahnten Einkünften des Unternehmens - und damit seines Außendienstes führte. Die Prämien waren so gewaltig, dass man das System sofort abschaffte und einen maximalen Betrag festlegte. Ebenso verfahren viele Unternehmen beim Thema "Zielvereinbarungen", auch hier gibt es Obergrenzen in Sachen Vergütung.

Mir ist das ebenso schleierhaft wie die Forderung nach einer Deckelung von Managergehältern. Warum eigentlich kann man die Entlohnung nicht einfach an den Unternehmensgewinn koppeln? X% des Gewinns gehen an Mitarbeiter, Manager und wer sonst noch profitieren soll. Basta. Ja, ich weiß, solche Zahlenwerke haben es in sich, das mit der Bilanz ist so eine Sache. Aber will man uns im Ernst weismachen, es sei nicht möglich, sich auf ein vernünftiges Verfahren zu einigen? Stattdessen jongliert man mit Aktienoptionen und erhofft sich hierdurch, dass das Management im Sinne der Interessen der Eigner, sprich der Aktionäre, handelt?

Verdient das Unternehmen viel, sollen alle - Manager und Mitarbeiter - einen angemessenen Bonus erhalten, und zwar ungedeckelt! Verdient es wenig, fallen auch die Prämien gering aus. Zu einfach? Offensichtlich...

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Ich stimme dem Autor hier voll zu.
Aber die Tatsache das dieses Thema aufgegriffen wird und diskutiert wird, ist wie immer auch ein Mediales. Das Agenda-Setting erfolgt von der gleichen Stelle (von Links) wie die Diskussion am anderen Ende der Spirale. Mindestlohn und Deckelung der Managergehälter spiegeln die, und da wird wird mir auch z.B. ein Herr Sinn vom ifo zustimmen, offentsichtliche und empiriisch belegbare Tendenz, dass seit Jahren die Einkommensschere auseinandergeht. Die monetäre gesellschaftliche Mitte wird immer kleiner.

Aber die Einkommenverhältnisse sind Symptome einer Entwicklung, die man bremsen muss.