Habe gerade mal wieder einige Artikel zum Thema "Human-Kapital" gelesen. Tenor: Die Welt braucht ein Instrument, mit dessen Hilfe der Wert des Mitarbeiters im Unternehmen erfasst werden kann. Oder besser: Sein Beitrag zum Wert des Unternehmens. Oder vielleicht: Sein Beitrag zur Wertschöpfung...?
Egal. Am besten wäre es natürlich, man könne in Euro und Cent berechnen, was der Einsatz eines Menschen im Unternehmen diesem am Ende eines Jahres gebracht hat. Und könnte man das, dann ließe sich auch ausrechnen, welchen Ertrag bestimmte Investitionen in diese Menschen bringen, z.B. Schulungen, gesundheitsfördernde Maßnahmen, Prämien usw.
Wozu das alles?
Weil die Analysten ganz wild auf ein solches Instrument sind? Sie haben angeblich erkannt, wie wichtig immaterielle Werte sind und hätten gerne Kennzahlen, die sie in ihre Bewertung von Unternehmen einfließen lassen können. Wirklich?
Weil die Unternehmensleitung wissen will, ob sie die richtigen Leute eingestellt hat, ob die Personalabteilung funktioniert, ob sich die Investitionen ins Personal lohnen. Nachvollziehbar.
Weil die Personaler sich so sehr nach Anerkennung sehnen und deshalb für sich den Begriff des "Business Partners" kreiert haben. Als solcher würden sie zu gerne beweisen, dass ihre Arbeit echten Mehrwert bringt.
Also greift man zu einer beliebten Methode: Man fragt in mehr oder weniger erfolgreichen Unternehmen herum, was man denn so alles an Maßnahmen ergreift, der Katalog ist lang und umfangreich. Anschließend untersucht man, welche der Instrumente bei wirtschaftlich erfolgreichen Unternehmen eingesetzt werden und glaubt, auf diese Weise bewiesen zu haben, dass es da einen Zusammenhang gibt.
Beispiel: Erfolgreiche Unternehmen schicken Mitarbeiter häufiger auf Seminare. Also: Investitionen in PE-Maßnahmen steigern den Unternehmensertrag. Logisch?
Alternative: Wirtschaftlich erfolgreiche Unternehmen können sich erlauben, Mitarbeiter auf Seminare zu schicken. Ooops...
Wie wäre es mit einem Experiment?
Will man wirklich wissen, welche Personal-Faktoren einen Einfluss auf den Unternehmenserfolg haben, könnte man es doch durch ein einfachen Experiment herausfinden. Man schickt einen Teil der Belegschaft nach Hause für eine Weile nach Hause und schaut, wie sich der Umsatz und Gewinn entwickeln. Keine gute Idee? Wahrscheinlich nicht. Man stelle sich vor, Vorstände würden eine Weile aussetzen und das Unternehmen floriert. Nicht auszudenken...
Rezensionen zum Thema:
Der HPI-Code / Humankapital bewerten / Der Human-Potiential-Index, Personalmagazin 5/2009
Freitag, 31. Juli 2009
Der Wert des Menschen
Eingestellt von Johannes um 01:54:00
Labels: Personalentwicklung
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