Ich habe gerade einen Artikel über die Probleme von Antiquariaten im Zeitalter des Internets gelesen. Manche von ihnen leben vom Porto, das ihnen Amazon überweist, weil man nahezu jedes alte Buch irgendwo für wenige Euro, manchmal sogar Cent erwerben kann.
Da kommen Erinnerungen hoch an viele, viele Besuche im ehemaligen Ostblock. Kein Besuch in Budapest verging, ohne dass schwere Bände von Dostojewski, Schiller, Shakespeare u.a. im Gepäck landeten. Etliche sind in alter Druckschrift, damals wie heute nur schwer zu lesen. Stundenlang stöberte ich durch die verstaubten Regale, fand Erstausgaben, Bildbände oder auch Kuriositäten, die mich magisch anzogen. Alle, die ich damals mitbrachte, stehen immer noch im Bücherregal.
Ich vermute, dass es auch heute noch einige dieser unglaublichen Läden gibt, nach wie vor werden Tausende von Büchern auf irgendwelchen Dachböden vor sich hinschlummern. Aber tatsächlich dürften ihre Tage gezählt sein. Wenn jedermann sein eigener Antiquar ist und nicht mehr benötigte Titel über das Internet verhökert, wird in nicht allzu ferner Zukunft der Begriff "Antiquariat" verschwinden und unsere Kinder fragen: "Was ist das?"
Hat etwas von einem evolutionären Prozess, einem natürlichen Vorgang. Schade ist es trotzdem...
Rezension zum Thema: Gefangen im Netz, Wirtschaftswoche 17/2009
Sonntag, 24. Mai 2009
Alte Bücher
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