Soso, da haben Wissenschaftler also einen neuen Mitarbeiter-Typ entdeckt: Den "Erlebnis-Unternehmer". Diese Menschen betrachten Arbeit nicht mehr als Broterwerb, um sich teure Hobbys oder überhaupt solche leisten zu können, sondern für sie ist Arbeit Abenteuer, Selbstverwirklichung, Spaß, Erfüllung...
Na sowas. Das soll es geben? "Spaß ist ja schön und gut, aber wir sind hier in erster Linie zum Arbeiten!" Den Spruch habe ich mehr als einmal gehört. Von wegen. Da gibt es Leute, die sind in erster Linie am "Arbeitsplatz", um Spaß zu haben. Dazu gehört auch eine ordentliche Herausforderung, ein gesundes Maß an Stress bzw. die richtige Mischung aus beidem. Diese Menschen zeichnen sich durch eine hohe intrinsische Motivation aus.
Was nun? Der Tipp der Autoren dieser Studie: Unternehmen sollten sie erst einmal entdecken und ihnen dann Rahmenbedingungen bieten, unter denen sie ihre Leistung voll entfalten können. Wir ahnen es, wie diese Rahmenbedingungen aussehen, oder? Entscheidungsfreiräume, selbstständiges Arbeiten, eigenverantwortliches Handeln. Hochkomplexe Managementsysteme sind da nur störend, komplizierte Incentive-Strukturen halten sie nur auf, ebenso systematisch "heruntergebrochene" Ziele. Grobe Zielvorgaben genügen.
Da wird so mancher Personalstratege arbeitslos...
Rezension zum Thema:
Kräftemessen aus Leidenschaft, Personalmagazin 11/2008
Dienstag, 17. März 2009
Der Erlebnisunternehmer
Eingestellt von Johannes um 21:43:00
Labels: Motivation, Unternehmenskultur, Zielvereinbarungen
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1 Kommentar:
Gern will ich Kurt Lewin bemühen (Feldtheorie), der konstatiert, dass
das menschliche Verhalten bestimmt wird durch personale und situative Faktoren.
Verhalten V= f [Person, Umwelt]
Von daher bin ich eher erstaunt, dass Studien der genannten Art realisiert werden und im Ergebnis ein Mehrwert nicht ersichtlich ist.
Werden immer beide Facetten beachtet (personale und situative Faktoren), dann wird Verhalten besser verstehbar. Und das Ergebnis von gezieltem Verhalten lässt sich als Determinante von beiden Facetten begreifen.
Selbst eine Person mit vielen guten und wünschenswerten Eigenschaften (Teamorientierung, Ergebnisorientierung, Analysefähigkeit, konzeptionelle Stärke etc. - wie das so im Üblichen in Stellenanzeigen zu lesen ist) wir unter "schlechten" Bedingungen (Umstandsvariable) maximal zu mäßigen Erfolgen kommen (knappe Budgets, kaum Zeit, unpassende Kultur etc.).
Umgekehrt wird selbst unter "besten Bedingungen" ein Mensch mit wenigen Erfahrung, Qualifikation, Kompetenz, Fach-Knowhow etc. kein wirklich "gutes" Resultat hervorbringen.
In der Zukunft wird belohnt, wer beide Seiten als relevant erkennt und entsprechend beachtet.
Das passende Motto aus meiner Sicht lautet demzufolge: "When/where People matter, results count"!
Raik-Michael Meinshausen
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