Das klingt nach einem spannenden Buch, auch wenn jedes Thema für sich nicht neu ist: Die sieben Knappheiten von Henrik Müller, von dem ein Vorabdruck in der Financial Times Deutschland erschienen ist. Diese sieben sind: Menschen, Geist, Zeit, Energie, Macht, Boden und Wasser.
Menschen und Geist hängen unmittelbar zusammen: Die Weltbevölkerung wächst zwar weiter, aber die Qualifizierten sterben aus. Mit Geist ist Bildung und Ausbildung gemeint - es gibt immer weniger Menschen mit dem dringend benötigten Wissen, hier schlägt der demografische Wandel in den Industrienationen gnadenlos zu.
Auch die Knappheit an Zeit dürfte eine Folge dieser Entwicklung sein: Wenn es immer weniger qualifizierte Menschen gibt, müssen die anderen länger arbeiten - für sie kann der Tag nicht lang genug sein, und ihre Pensionierung können sie weit nach hinten schieben.
Auch wenn mir klar ist, dass es reine Polemik ist: Wenn in der selben Woche in der FTD gleich zwei Beträge über arbeitslose Investmentbanker erscheint, die zu Tausenden auf der Straße stehen und sich von ihrem Luxusleben verabschieden, dann drängt sich die Frage auf, ob sie nicht umgeschult werden können um dort eingesetzt zu werden, wo helle Köpfe gebraucht werden. Um endlich auch mal Dinge von Wert zu produzieren. Ein Investment-Banker in New York, der nun die Buchaltung im Frisörladen seiner Frau führt, scheint mir für die Lösung der Probleme dieser Welt keinen allzu großen Beitrag leisten zu können...
Rezensionen zum Thema:
Die sieben Knappheiten
Das große Warten
Das Streben geht weiter
Financial Times Deutschland, 15.9.-19.9.2008
Montag, 10. November 2008
Wenn Geist und Zeit knapp werden
Eingestellt von Johannes um 13:29:00
Labels: Karriere, Wirtschaftsethik
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