Wenn ein Schokoladenhersteller sich für den Erhalt des Regenwaldes engagiert, weil jedes Grad Erderwärmung der Schokoladenindustrie Millionen kostet, dann klingt das nach einer sinnvollen Verbindung von Kerngeschäft und "Corporate Social Responsibility". Aber was hat eine Brauerei mit dem Regenwald zu tun? Hatte sie die falschen Berater?
Die Beiträge, die penetrant die Forderung wiederholen, soziales Engagement müsse einen nachweisbaren Nutzen für das Kerngeschäft bringen, reißen nicht ab. Im Personalmagazin 6/2008 fanden wir endlich mal eine Anzahl praktischer Beispiele - dachten wir zumindest. Da stellt ein Unternehmen, das Büromöbel herstellt, seine Kantine für Konzerte zur Verfügung. Nutzen im Kerngeschäft? Eine exzellente Presse und Aufmerksamkeit in der Region. Nanu? Ist deren Kerngeschäft, Aufmerksamkeit zu erlangen? Mikrosoft unterstützt Mitarbeiter, die sich sozial engagieren, indem sie hierfür freigestellt werden. Nutzen im Kerngeschäft? "Die vom Unternehmenszweck losgelöste, gesellschaftliche Verantwortung." Hallo? Hier wird sogar ausdrücklich betont, dass die Aktivitäten vom Kerngeschäft losgelöst sind.
Alle Beispiele sind ähnlich konstruiert. Da lobe ich mir die Aussage des letzten Unternehmens, dem Buchholz-Fachinformationsdienst, der den "Verein Hoffnung für die Zukunft" unterstützt. Aussage: "Das Unternehmen verweist darauf, dass ein Nutzen für das Unternehmen weder erzielt noch beabsichtigt ist." Geht doch...
Rezensionen zum Thema:
Für alle und fürs Kerngeschäft
Wo die Vorreiter ansetzen
Personalmagazin 6/2008
Samstag, 15. November 2008
Nutzen im Kerngeschäft?
Eingestellt von Johannes um 19:33:00
Labels: Corporate-Responsibility
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