Das dachten wir uns schon längst: Google ist weit mehr als eine Suchmaschine. Haben Sie schon mal den Begriff "Infodemiology" gehört? Auf Wikipedia habe ich ihn nicht gefunden, aber so viel habe ich verstanden: Menschen, die erkranken, suchen heute mit den Begriffen ihrer Symptome erst im Internet, ehe sie zum Arzt gehen. Und bevor dieser einen Patienten zu Gesicht bekommen hat, weiß Google, dass eine Grippewelle im Anmarsch ist. Nachvollziehbar, oder? Dazu muss man natürlich über eine Unmenge an Daten verfügen, so dass man weiß, wie häufig in einzelnen Regionen der Welt nach bestimmten Begriffen "gegoogelt" wird. Wenn dann plötzlich die Werte in die Höhe schnellen, ist etwas im Anmarsch. Z.B. eine Grippe-Epedemie.
Wie so eine Auswertung aussieht, kann man sich hier anschauen: http://www.google.org/flutrends/ Faszinierend. Und es regt die Fantasie an.
Marktforscher könnten vorhersehen, in welcher Region, bei welcher Altersklasse oder für welches Geschlecht Motorroller wieder heiß begehrt sind, welche Sportschuhe gefragt sind, welche Popgruppen angesagt sind. Steigen die Suchanfragen nach Mountainbiking, wird die Produktion angeworfen. Unvorstellbar? Wahrscheinlich bin ich viel zu naiv und all das gibt es längst. Man müsste mal bei Google fragen...
Rezension zum Thema:
Dr. med. Google, Wirtschaftswoche 20/2009
Dienstag, 16. Juni 2009
Mehr als eine Suchmaschine
Eingestellt von Johannes um 13:50:00
Labels: Internet, Marktforschung
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3 Kommentare:
Das Infodemiology Analyse programm, an dem wir momentan arbeiten, namens Infovigil, erlaubt prinipiell Trendanalysen aus jedem Bereich, inklusive Marktforschung.
Siehe hier fuer ein Beispiel aus dem Bereich Schweinegrippe/H1N1 (aehnliche Analysen koennen wir fuer Google Suchanfragen durchfuehren).
Extrem spannend - und auch beängstigend! Das ist ja nichts anderes als eine andere Form von Insiderwissen, und es verschafft denen eine enorme wirtschaftliche und politische (!!) Macht, die es besitzen und intelligent auszubeuten wissen!
Wenn der Arzt aus dem Blog regelmäßig im Internet recherchiert, bekommt er gleich die Ferndiagnose über aktuelle Fälle geliefert, wird im Patienten eine Bestätigung der Epidemie bekommen und wir haben eine schöne self-fulfilling-prophecy. Etwas gruselig...
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