Talentmanagement - wie viel besser klingt das als der hausbackene Begriff "Personalentwicklung". Hat wohl auch damit zu tun, dass man es im Englischen ebenso verwenden kann - "Tälentmänitschment". Schmunzeln musste ich, als ich in der Serie "Summerschool" der FTD, in der der aktuelle Stand wichtiger Managementtrends auf einer Seite zusammengefasst und mit Beispielen versehen werden, das Thema "Personalentwicklung" fand - neben solchen inzwischen nur noch selten erwähnten Titeln wie Kaizen, Business-Process-Reengineering, Balanced Scorecard, Wissensmanagement oder Outsourcing. Warum wurde es nicht "Talentmanagement" genannt?
Ein Verdacht kam mir beim Lesen. Da werden Beispiele von Firmen aufgeführt, die sich ganz gezielt um ältere Mitarbeiter kümmern. Datev schneidet Seminare speziell auf diese Zielgruppe zu, bietet den "Senioren" die Möglichkeit, sich in ganz neue Aufgaben einzuarbeiten und setzt auf altersgemischte Teams.
Im Beispiel der Bädereikette "Der Beck" setzt man auf Quereinsteiger und Ungelernte. Von den 850 Mitarbeitern im Verkauf haben die wenigsten diesen Beruf erlernt. Sie wurden durch Produktschulungen und Verkaufstrainings für diese Tätigkeit fit gemacht. Und wer aus der Branche stammt, aber sich für eine andere Tätigkeit interessiert, hat dazu auch die Möglichkeit. So gibt es einen Bäcker als Verkaufsleiter oder eine Konditorin als Werbeleiterin.
Das nennt sich also "Personalentwicklung". Ältere Mitarbeiter und Ungelernte - und dann "Talentmanagement", das passt irgendwie nicht.
Mir ist der Begriff "Personalentwicklung" einfach sympathischer...
Rezension zum Thema:
Latente Talente, Financial Times Deutschland 3.8.2010
Samstag, 11. September 2010
Talentmanagement oder Personalentwicklung?
Eingestellt von Johannes um 08:37:00
Labels: Personalentwicklung, Talentmanagement
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