Dass Führung aus Kommunikation besteht, wussten wir schon. Dass Führung aber weit mehr ist, nämlich Konversation, das verraten uns Fachleute aus den USA. Kein Witz! Statt anzuweisen empfehlen sie, ein Gespräch zu führen, und zwar eines, das dem zwischen zwei ganz normalen Menschen ähnelt.
Dann verraten sie uns auch noch gleich, wie so ein Gespräch aussieht. Man vertraut einander, hört sich zu, man tauscht Ideen aus, der Ton ist locker (statt hierarchisch-steif). Mit anderen Worten: Führungskräfte sprechen MIT den Mitarbeitern, nicht ZU ihnen.
Da sind wir aber so richtig beeindruckt. Vor allem über die Arbeit, die sich die Autoren gemacht haben. Fast 150 Menschen haben sie interviewt, nämlich Kommunikationsprofis und Top-Führungskräfte. Und herausgekommen ist das Führungsmodell der "Unternehmenskonversation". Mit den oben beschriebenen Merkmalen.
Aber halt, ganz so einfach ist es dann doch nicht. Gute Gespräche sind zwar offen, aber nicht ziellos. Soll wohl heißen: Es geht nicht um Smalltalk. Führungskräfte sollen über ihre Vision reden, über die Logik hinter ihren Entscheidungen. Auf diese Weise hilft man den Mitarbeitern nicht nur, die Unternehmensstrategie zu verstehen, sondern lässt sie auch an ihrer Entwicklung mitwirken.
Endlich ist das neue Führungsmodell gefunden! Man muss nur mit den Leuten REDEN!
Ich kann hier nur vermuten, dass dieses Verständnis von Führung für das fortschrittliche Amerika eine gewaltige Erkenntnis ist und in den US-Unternehmen zu massiven Umwälzungen führen wird. Oder sollte es wahr sein, dass es auch für unsere Unternehmen eine echte Veränderung der Führungskultur darstellen würde, wenn unsere Führungskräfte plötzlich anfangen, Gespräche zu führen?
Rezension zum Thema:
Führung ist Konversation, Harvard Business Manager 7/2012
Sonntag, 9. September 2012
Führung als Gespräch zwischen Menschen
Eingestellt von Johannes um 15:41:00
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1 Kommentar:
Wow. Reden. Miteinander. Kommunikation. Welch Überraschung.
Der SWi
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