Na, das ist aber jetzt ärgerlich. Da dachten wir doch alle, dass es eine gute Idee ist, in Zeiten hoher Arbeitsbelastung zwischendurch kleine Pausen einzulegen, z.B. einen Spaziergang machen, mal in die Teeküche zu schlendern, sich für ein paar Minuten mit anderen Dingen zu beschäftigen (z.B. einen Blick auf die eigene Facebook-Seite werfen, Musik hören, ein privates Telefonat führen usw.), um dann frisch gestärkt wieder ans Werk zu gehen.
Eine US-Forscherin hat die Pausen untersucht und festgestellt, dass solche Mikropausen sogar kontraproduktiv sein können, auf jeden Fall "statistisch keinen Effekt auf das selbst empfundene Energielevel" haben.
Aber seien Sie jetzt nicht zu geknickt - es gibt Alternativen. Wer seine Arbeit unterbricht, um in der Zeit etwas anderes zu tun, das mit dem Job zusammenhängt (einem Kollegen helfen, ein Fachthema recherchieren...), der "ist danach häufig erholter und motivierter".
Nun freuen sich die Chefs, die es ja schon immer gewusst haben. Sie können aufatmen und ihre Mitarbeiter ermahnen, sich nicht abzulenken, sondern auch zwischendurch etwas Sinnvolles zu tun.
Was so aber auch wieder nicht stimmt. In der Tat brauchen wir Erholungspausen, aber wenn diese etwas bringen sollen, dann müssen sie schon etwas länger sein. Allerdings gilt auch hier, dass es durchaus nicht schadet, diese Zeiten zu nutzen, um zum Beispiel etwas Neues zu lernen, sprich: Aktiv zu bleiben.
Klingt, als wäre es für uns am besten, ständig gedanklich im Job zu sein, um uns zu erholen. Was nun aber auch wieder nicht stimmt: Wer am Abend abschalten kann, der tut sich selbst doch etwas Gutes. Allerdings, so schränkt die Forscherin ein: "Zu viel Abstand von der Arbeitswelt scheint einen negativen Einfluss auf die Leistungsfähigkeit im Job zu haben." Ihr Tipp: Es reicht, das Handy für die Nacht abzuschalten.
(aus: Kaffeepausen bringen nichts, Harvard Business Manager 7/2012, S. 18-19)
Montag, 10. September 2012
Kleine Pausen sind sinnlos
Eingestellt von Johannes um 08:09:00
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