Schwups, eine neue Führungsphilosophie. In den USA längst etabliert, schwappt die neue Welle zu uns herüber. Berater und Führungskräfte als "Geburtshelfer" und "Ermöglicher". Sie geben keine Richtung und keine Lösung vor, sondern handeln im festen Glauben, dass die Lösung im System liegt. Das kommt uns bekannt vor? Sicher, ebenso wie die "Instrumente". Da werden in Großgruppenkonferenzen und Kleingruppen Themen erarbeitet, der Facilitator nimmt dabei eine "nicht urteilende, unvoreingenommene und offene Haltung" ein mit dem Ziel, dass man zu gemeinsamen und von allen getragenen Lösungen kommt.
Täusche ich mich da oder heißt das hierzulande nicht "Moderation"? Natürlich nicht, sagen die Vertreter von "Facilitation", die selbstverständlich schon Ausbildungen anbieten. Bei der Moderation würde man viel statischer vorgehen und die Emotionen vernachlässigen. Während die Moderatoren den Facilitatoren "esoterische Ansätze" vorhalten. Also ein echter Ideologie-Streit?
Von wegen. Hier geht es ums Geschäft. Wenn es den einen gelingt, einen neuen Begriff zu etablieren, dann geht den anderen Umsatz flöten. Angeblich sind viele Führungskräfte ganz angetan von dem "neuen" Ansatz, da muss man schon aufpassen, dass sie nicht abwandern.
Viel lustiger als dass erscheint mir ein anderer Hinweis. Da heißt es: "Zudem heißt Facilitation auch nicht, dass eine Führungskraft keine Entscheidungen mehr trifft... Zum anderen verbleibt das letzte Wort ohnehin bei der Führungskraft. Sie ist es, die am Ende die Ergebnisse absegnet und die Verantwortung trägt." Au Backe - wie kämen wir Menschen bloß zurecht, wenn nicht unsere tapferen Führungskräfte ständig die Verantwortung mit sich herumtragen würden...
Artikel zum Thema:
Vom Manager zum Ermöglicher, managerSeminare 9/2012
Sonntag, 30. Dezember 2012
Facilitation als Führungsstil?
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