Ich erinnere mich gut an den Satz: "Frag dich immer, welche Spuren du in der Welt hinterlassen möchtest!" Ausgesprochen hatte ihn ein älterer Kollege, der einen großen Teil seines Berufslebens mit der Pflege seiner Karriere verbracht hatte. Die Erkenntnis, dass Karriere nicht alles ist, hatte ihn spät, aber nicht zu spät erreicht, fortan widmete er sich Interessen und Talenten, die lange brach gelegen hatten.
Der Satz mit den Spuren ist mir nicht mehr aus dem Kopf gegangen, und diese Woche fand ich ihn in einem Aufsatz eines Harvard Professors, der seinen Studenten etwas über den Sinn des Lebens erzählt. Mal abgesehen davon, dass der Beitrag nur so trieft vor banalen Beispielen und Lebensweisheiten, so finde ich einen Rat doch interessant: Er ist der Meinung, dass die Studenten die Zeit des Studiums zum Nachdenken nutzen sollten. Eine Stunde am Tag mit Lesen und Denken zubringen, sich darüber klar werden, was ihnen wichtig ist, worum es ihnen wirklich geht, eben darüber, "welche Spuren sie in der Welt hinterlassen möchten". Später, als Manager, würde ihnen diese Zeit in der Regel fehlen.
Wir greifen das Thema regelmäßig bei den Schülern der Junior Management School auf beim Modul "Motivation und Werte". Anders als der Harvard Professoer verzichten wir aber darauf, Tipps zu geben von der Art: "Bleib deinen Prinzipien treu!" oder "Sorge dafür, dass deine Familie zur Quelle dauerhaften Glücks wird!" Wir sind immer wieder überrascht, wie klar schon die Wertehierarchie bei 17jährigen ausgebildet ist, welch unterschiedliche Position die Werte "Familie" oder "Karriere" einnehmen und wie sicher sich die Jugendlichen darin auch sind. Uns bleibt dann kaum anderes als die Botschaft zu vermitteln: "Entscheide im Sinne deiner Werte, aber sei dir über die Konsequenzen klar und mache nachher nicht andere dafür verantwortlich, wenn die (Neben-)Wirkung deiner Entscheidungen dann tatsächlich eintritt."
Kann man mehr erreichen? Kann man im Alter von 20 Jahren die Frage "Welche Spuren möchtest du auf dieser Welt hinterlassen?" wirklich beantworten? Gehört da nicht weitaus mehr Lebenserfahrung zu als ein paar Jahre Schulzeit und das eine oder andere Praktikum? Eine ernst gemeinte Frage: Welchen Rat würden Sie jungen Menschen geben außer dem, die Augen offen zu halten, wachsam und neugierig zu sein, sich stets zu fragen, ob das sie das, was sie tun und wie sie es tun, auch später noch vor sich selbst vertreten werden können?
Rezension zum Thema:
Der Sinn des Lebens, Harvard Businessmanager 1/2011
Dienstag, 19. April 2011
Spuren hinterlassen
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3 Kommentare:
Hallo Herr Thönneßen,
ich gehöre wohl zu den gemeinten jungen Menschen. In der Teenager-Zeit, hatte ich immer den Eindruck, mich festlegen zu müssen, welche Werte und Prinzipien ich vertrete. Die Schwierigkeit dabei war, dass ich mir überhaupt noch kein umfassendes, geschweige denn vollständiges Bild hatte machen können und mich gar nicht in der Lage sah eine konkrete Position zu vertreten. Natürlich hatte ich mit 17 bereits konkrete Vorstellungen und Meinungen aber ich habe gelernt, dass diese sich ändern können. Das es Sinn macht, seine Position zu hinterfragen (von Zeit zu Zeit) und gegebenenfalls eine neue einzunehmen bzw. sich zu erarbeiten. Ich sehe die Entwicklung und Etablierung von Werten und Prinzipien als andauernden Prozess.
Die Aussage des Harvard-Professors, wenn jemand erst Manager geworden sei, das dieser keine Zeit mehr habe zur Wertebildung, empfinde ich als eine schwache Ausrede. Ein Manager muss seine eigenen individuellen Prinzipien und Werte, als auch jene der Firma, sowie die seiner Mitarbeiter tagtäglich auf Plausibilität und Gewichtung gegeneinander abwägen und prüfen.
Das ist mein grober Senf zum Thema.
Schöne Tipps:
"Bleib deinen Prinzipien treu!"
"Entscheide im Sinne deiner Werte, aber sei dir über die Konsequenzen klar und mache nachher nicht andere dafür verantwortlich, wenn die (Neben-)Wirkung deiner Entscheidungen dann tatsächlich eintritt."
Da denke ich gerade an unsere Politiker und deren Entscheidungen zum Atomausstieg.
"Sorge dafür, dass deine Familie zur Quelle dauerhaften Glücks wird!"
Und da schaue ich auf die Scheidungsraten und Patchworkfamilien.
Und jetzt soll ein 17jähriger sein tun und handeln aus der Perspektive "später" beurteilen? Respekt.
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